Tierquälerei

Nein, wird mir immer versichert, für die Huskies ist es das tollste, die wollen rennen, das macht denen Spaß. Ich kann schon akzeptieren, dass sie gerne durch den Schnee laufen, aber ob sie nicht mehr Spaß hätten, wenn sie dabei weniger Delikatess-Gewölbe durch den Wald ziehen müssten?

Ich hatte ein paar Anbieter ausgemacht, und einer hatte eine klare Gewichtsbeschränkung für Teilnehmer auf seiner Website. Aber vielleicht setzen die mehrere Gäste in den Schlitten, und mit viermal Chris geht dann wirklich nix mehr? Jedenfalls habe ich mit einem (anderen) Anbieter telefoniert, mein wahres Gewicht verraten, und auch dass ich Winterstiefel und -hosen bräuchte. Alles kein Problem. Sie haben nur noch Mittwochmorgen um 9:00 Platz für mich – eigentlich 20km, aber wenn ich nur 10km wolle, könne ich nach der Hälfte aufhören.

Als ich heute morgen aufwache, friert es mich innerlich. Tatsächlich sind es nur -7°C, aber es weht ein heftiger Wind. Apple-Wetter errechnet daraus gefühlte -19°C. Ich gebe zu, ich bin ein wenig besorgt. Ich habe so gar kein Gefühl, was ich da gebucht habe – 10, vielleicht 20 Kilometer. Was bedeutet das? Drei, vier Stunden bei klirrender Kälte mit halb-adequater Kleidung im Schnee stehen? Ist Schlittenfahren (ich will schon lenken) anstrengend? Nach der Hälfte aufhören – was würde das bedeuten? Sie setzen mich im Wald aus? Hätten sie angerufen – „tut uns Leid, wegen schlechtem Wetter abgesagt“, ich hätte mich meinem Schicksal gefügt. Aber keine Gnade, um kurz nach neun steht das Auto vor der Hoteltür.

Wir fahren ca. 15 Minuten in die Pampa, der trockene Schnee weht fast unheimlich über die Straßen. Vor einem Bauzaun halten wir, man hört das aufgeregte Kläffen schon von weitem. Der Gegensatz zum SnowCastle365 Visitor Center könnte nicht größer sein. Zusammengezimmerte Zwinger, manche Hunde mit Ketten an eher einfache Hundehütten gehalten, andere laufen frei herum. Erwähnte ich schon, dass ich mich in der Gegenwart von Katzen wohler fühle als in der Gegenwart von bellenden Hunden? Wir (mein Reisepartner heute ist Abdíaz, Mexikaner aus Madrid, mit sämtlicher Fototechnik ausgestattet) werden zu einer Hütte geführt, immer hereinspaziert in die gute Stube. Der Geruch verrät den Hundehaushalt, auch springen einige Hunde umher. In der Ecke ist ein Zwinger mit einem Hund mit diesem Anti-Schleck Kegelstumpf um den Hals. Ein Holzofen gibt sich Mühe, doch schafft es nicht ganz, die Hütte gemütlich warm zu bekommen. Es sieht aus wie der Geräteraum einer überfüllten Schihütte. Wir werden von Teemu begrüßt, ein Hüne mit Zahnlücke. Er mustert mich kurz, und bringt mir dann einen Overall, gefütterte Stiefel und – „Zeig mal Deine Hände“ – Handschuhe. Ich passe überall rein, und fühle mich sofort wohler. Zusätzlicher Bonus ist es, dass es mich jetzt überhaupt nicht mehr stört, wenn die Hunde an mir hochspringen, mich beschnuppern. Teemu erzählt ein wenig. Bei seinen Hunden handelt es sich um ‚Alaskan Huskies‘, allerdings auch nicht reinrassig. (Unser klassisches Bild eines Huskies sind meist ‚Siberian Huskies‘, aber die sind langsamer.) Er führt uns nach draußen, erklärt uns die Bedienelemente des Schlittens (man steht auf den Kufen, kann sich auf die Bremse in der Mitte stellen, und bitte immer mit beiden Händen festhalten). Tatsächlich dauert die Erklärung länger; ganz offensichtlich ist Teemu auch Publikum gewohnt, welches des Englischen nicht besonders mächtig ist, oder einfach blöd. „One hand here. Other hand here. Not left hand right and right hand left. Hold on. Do not try to take photos while moving. Hold Handlebar here. Both hands.“ Da capo al coda.

Währenddessen werden die Hunde an die Schlitten eingeschirrt (sagt man das so?) Ich frage mich, wie dieser wilde Haufen zu bändigen sei. Alle kläffen, japsen, springen umher, schnuppern an Abdiaz und mir, aneinander, zerren hierhin, dorthin. Wir sind tatsächlich nur zwei Gäste. Teemu wird mit dem Schneemobil vorfahren, er zieht einen Reifen hinter sich her, der dem frischen und verwehtem Schnee eine Art Spur geben soll. Ihm folgt seine Frau Heli in einem HSK 8×32/16-1. Abdías bekommt den nächsten Schlitten und ich dahinter. Ein weiteres Snowmobil dient zur Sicherung nach hinten. „If you fall off, dogs do not stop. This is not Disney“ wahrscheinlich fängt dann das zweite Schneemobil den Schlitten und sammelt dann den frustrierten Gast ein. Aktuell sind die Schlitten an sehr soliden Pfählen angebunden, und die Hunde zupfen mit aller Macht nach vorne.

Und dann geht’s los. Eine der Helfer bindet nacheinander die Schlitten los, nickt mir auffordernd zu (ich stehe noch auf der Parkbremse), und ab geht die Post. Am meisten wird mir in Erinnerung bleiben, wie die hektisch kläffende Meute auf einmal mucksmäuschenstill ist, die Hunde laufen ruhig. Aber sie ziehen ordentlich an. Wow. Die paar Sekunden, die der Schlitten vor mir losfuhr, reichen – ich fühle mich alleine auf weiter Flur. Fachmännisch lenke ich den Schlitten zwischen den Bäumen – haha, vergiss es. Es gibt eine Spur, die Hunde kennen sie, und ich stehe hinten und freue mich des Lebens. Nach ein paar Minuten sehe ich immerhin einen der Schlitten vor mir, und ein paar hundert Meter weiter links fährt das Rettungs-Schneemobil – da stört es nicht, und man hört es auch nicht beim dem Wind.

Langsam findet die Gruppe wieder zueinander, wahrscheinlich wegen meiner atemberaubenden Rennfahrerqualitäten. Es wurden ein paar Handzeichen vereinbart, und an scharfen Kurven sollen wir vorher bremsen. Das tut einem wirklich leid. Wahrscheinlich macht es den Hunden wirklich Spaß; sie hängen sich richtig ins Zeug. Und dann stellt sich der Arsch hinten auf die Bremse, und sie müssen sich noch mehr anstrengen, dass es weiter geht.

Etwas chaotisch wirkt es schon, einem der Hund scheint das Zugseil zwischen den Hinterbeinen zu laufen, aber er wendet sich auch nicht an seine Kollegen: „Heh, kurze Entwirrungspause, bitte“. Man spürt die Kälte, aber das Overall ist adequat. Tatsächlich verleiht der wehende Schnee dem ganzen wirklich einen Hauch an Expedition. Auch dass man nicht weit voraussieht vermittelt die ‚Fahrt ins Unbekannte‘.

Viel Orientierung bekomme ich nicht hin – kein eindeutiger Sonnenstand, kein sichtbares Bergpanorama in der Ferne, alles weiß mit ein paar Bäumen vom Kaliber Weihnachtsbaum. Insgesamt glaube ich, dass es mehr Linkskurven als Rechtskurven sind; Teemu sprach von „Swamp“ und so vermute ich dass wir eine Runde am Rande des Sumpfes drehen, Wald immer schön zur Rechten, offener Schnee (mit dem Rettungsmobil) immer links. Macht auch Sinn, so können Touristen sich nicht um große Bäume wickeln, und das Rettungsmobil hat von der Mitte aus immer einen halbwegs sinnvollen Blick auf die Gruppe. Ein späterer Blick auf Google Maps unterstützt meine These. Tatsächlich, irgendwann ist die Hundefarm wieder in Sichtweite. Das ist also eine Runde, und wir fahren sie einfach nochmal. Dann kurz eine Pause, wir werden mit eigenem Handy fotografiert, die Hunde färben etwas Schnee Gelb und Braun, und dann geht’s wieder weiter. Das Rettungsmobil hat noch ein weitere Aufgabe: es fährt vor die Gruppe, positioniert sich, und macht Videos von den Touristen auf ihren Schlitten, wie sie vorbeifahren. Später wird Teemu die Videos unkompliziert per WhatsApp verschicken.

Es wäre wohl überheblich zu sagen, dass man es langsam raus hat, aber bei der zweiten Runde kann ich mich gedanklich auch anderen Dingen widmen, nehme mehr Details auf. Der führende Hund dreht beim Laufen immer ein wenig den Kopf nach hinten ‚Seid Ihr noch alle da? Was dauert da so lange?‘ Der dunklere Hund (Jooka?) schnappt während des Laufens immer nach etwas Schnee am Rand – Teemu: Kühlung. Im Kopf entwickle ich das Konzept des Blogeintrages ‚Fahrbericht HSK 5×20‘, und ungefähr die Hälfte der Punkte. In weiten Teilen scheint der Schnee recht hart zu sein, aber durch den rechtstarken Wind gibt es auch Schneewehen. Hier tun sich die Hunde schwer, sinken fast bis zum Bauch ein; das muss ein mühsames Gestapfe sein. Wir werden auch sehr langsam – hilft man da als verantwortungsvoller Schlittenführer nicht mit? Ich probiere es ein paar mal zaghaft, aber wir sind noch deutlich zu schnell, als dass ich wirklich Kraft auf den Schnee bringen würde, auch weil auch ich im tiefen Schnee einsinke.

Nach der zweiten Runde fahren wir einen Kringel durch einen kleinen Birkenwald und fahren wieder bei der Hütte vor. Bremsen, Parkbremsen, ein Helfer bindet den Schlitten an; „now you can thank the dogs“. Erschöpft sehen sie wirklich nicht aus, etwas ruhiger als vor der Abfahrt vielleicht. Sie lassen sich knuddeln, aber sind wirklich nicht verschmust. Sie wirken auf mich gegenüber uns Touristen etwas – indifferent. Es gibt halt echt wichtigeres – das Weibchen da vorne zum Beispiel, oder ob das Zugseil nicht vielleicht doch essbar ist. Es macht auch das fotografieren schwierig, die Hunde schauen überall hin, nur nicht in Kamera. Auch wenn ich witzige Geräusche probiere – es interessiert sie nicht. Teemu erklärt mir die Hundenamen meines Teams – ich hab’s auf Video, aber merken kann ich’s mir nicht. Dann schauen wir noch bei dem Zwinger vorbei, wo seit kurzem die 10 bzw. 11 Wochen alten Welpen draußen leben. (Sie werden am Anfang in der Hütte stubenrein erzogen – so ist es leichter sie nach ca. sieben Jahren als Rentner in Familienabzugeben) Die Hunde-Mutter ist witzig. Lässt sich von Teemu wiederholt die Tür in den Zwinger öffnen, beschnüffelt kurz ihre Brut, und springt dann über die Hundehütten einfach hinten wieder aus dem Zwinger. Hmm. Wahrscheinlich könnten das die ganzen anderen ausgewachsenen Hunde auch. Dann lädt Teemu zu einem warmen Getränk in die Hütte ein, und erzählt dort ein wenig. So langsam komme ich mit dem tiefen finnischen Akzent zurecht. Er wohnt mit seiner Frau hier, sie haben hinten noch private Gemächer. Kein fließend Wasser (es gibt wohl einen See), und im Winter liefern die Solarpaneele gerade genug um Mobiltelefone zu laden und die Buchungslaptops zu betreiben. Von sich aus bemerkt er, dass man schon ein wenig verrückt sein muss, um so zu leben, und ich kann ihm nur beipflichten. Er erzählt auch von dem Schlittenrennen von Anchorage nach Nome, über 1600 km in acht Tagen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er auch daran teilgenommen hat. Jedenfalls, wenn die Hunde auch 350km am Tag laufen können, dann hatten die mit den 10km heute wahrscheinlich wirklich keinen Stress.

Währenddessen ist Abdíaz draussen mit Drohne, Spiegelreflexkamera und Stativ, mal sehen ob ich ein paar seiner Bilder und Videos abgreifen kann. Teemu bläst zum Aufbruch, heute Nachmittag hätten Sie eine Gruppe von 38 Türken, dass muss vorbereitet werden. Um kurz vor zwölf bin ich wieder im Hotel – ich hätte mich nicht sorgen müssen.

Dabei noch eine Anekdote zu Kemi selber: Auf einer Gourmetreise müsste man hier nicht halten. Als ich ankam, habe ich mal geschaut, wo man hier etwas zu Essen bekommen könnte. Google bot hauptsächlich mittelmäßig bewertete Döner und Pizzaläden an. Was es gegeben hätte, war ein gut bewerteter Thailänder ‚closed. Opens Tuesday at 11:00‘. Am Ende bin ich im Hotel geblieben – war auch wärmer. Ich dachte mir dann – cool dann gehe ich Abends nach der Eisbrecher-Tour dorthin. Aber Google meinte wieder: ‚closed. Opens Wednesday at 11:00‘ Wollen die mich verarschen?!? Also Mittwoch wieder im Hotel. Aber heute Mittag – da hat es dann endlich geklappt; durchaus brauchbares all-you-can-eat buffet. Danach noch im Supermarkt einen Sandwich für den Abend – heute kein Hotelrestaurant.

Fahrbericht HSK 5×20/10-1

Wir haben für Euch das neue Modell von HHHUSKY in den Wäldern von Lappland einem ausführlichen Test unterzogen, und möchten Euch unsere Erfahrungen schildern.

Entsprechend der Anbieter-Nomenklatur hat unser Modell HSK (Hunde-Schlitten-Kemi) heute fünf Antriebseinheiten mit 20 Pfotenantrieb, mit 10 Ohren und damit „One-team“, Letzteres der Anbieter-Claim.

Antrieb
Wie bei HHHUSKY üblich setzt der Anbieter auf ein modulares Antriebskonzept, in diesem Fall fünf mittelgroße Antriebe mit APT (All-Paw-Traction). Laut Anbieter haben Versuche mit Vierbeinern mit nur zwei angetrieben Pfoten nicht zu gewünschten Ergebnissen geführt.

Bedienung
Zur Bedienung des HSK 5×20 in der heutigen Konfiguration reicht der Führerschein Klasse GMV (gesunder Menschenverstand). Es gibt einen Griff zum Festhalten, Kufen zum drauf stehen, und eine sehr direkt wirkende Bremse, die mit dem linken oder rechten Fuß betätigt werden kann. Bedient man sie mit beiden Füßen ist es eine Parkbremse.

Fahrerassistenzsysteme
Unser Testmodell war mit einer Auto-Routing Funktion inkl. Lane Holding ausgestattet (ARF-LH), so fand der HSK 5×20 mühelos und fast ohne Fahrereingaben seinen Weg auf dem 5km Test-Rundkurs. Auch das FtSiF (Follow the Sled in Front) System trägt zu einem problemlosen Navigationserlebnis in der lappländischen Tundra bei.

Nicht so ausgegoren hingegen scheint das automatische Abstandshaltesystem. Ohne Benutzereingaben neigt der HSK 5×20 zum Auffahren auf das Vorderfahrzeug, teilweise musste der Tester beherzt bremsend eingreifen.

Autonomes Fahren
Jedes Antriebseinheit ist mit einer kompletten Suite an Sensoren ausgestattet und verfügt über NDI (Natural Dog Intelligence). Nach Angaben des Anbieters sind verschiedene Einheiten aber etwas intelligenter, und sollten dann als „Master“ in einer „Master Other-Dog“ Konfiguration eingesetzt werden.

Sensorpaket

VACS-BS!
Laut Anbieter ist das HSK 5×20 mit dem „Voice Activated Control System (Better Shout!)“- System ausgestattet. Unser Testmodell war aber nur mit der finnischen User Interface ausgestattet, deshalb konnte Euer bemühter Tester dieses aufregende Komfort-Feature nicht ausprobieren.

Schubregelung
Der HSK 5×20 verwendet noch die etwas in die Jahre gekommene, aber robuste, unverwüstliche und wartungsfreundliche „FPA-bts“ Schubregelung (Full Power Always – brake to slow). Ob im Rahmen der Modellpflege eine stufenlos regelbare oder modulierende Schubregelung zu erwarten ist, darüber schweigt sich der Anbieter aus.

Diversity
Gleichberechtigung wird bei HSK groß geschrieben, so sind die Eintriebseinheiten bunt aus Hündinnen und Rüden gemischt.

LGBTQ
Während Hersteller wie BMW das Übersehen einer grünen Ampel mit einem dezenten ‚Ping‘ kommentieren, verwendet unser Anbieter ein innovatives „LGBTQ-System“ – „Let’s Go! Bark! Tug! – Quick!“ welches den Fahrer unüberhörbar ermahnt, diese lächerlichen Pausen sein zu lassen.

Komfortausstattung
Obwohl für mögliche Passagiere und Gepäck ein großzügiges Platzangebot vorhanden ist, so ist der Fahrerplatz eher spartanische ausgestattet. Eine elektrisch verstellbare Lordosenstütze mit Memoryfunktion sucht man zB vergebens, dafür ist der HSK 5×20/10-1 laut Anbieter auch für größere und schwerere Fahrer durchaus geeignet. Insgesamt schafft es HHHUSKY ähnlich wie BMW „Freude am Fahren“ zu vermitteln, wenngleich auch mit komplett anderen Konzepten.

Sonderausstattung
Auf Wunsch ist der HSK 5×20 mit Rentierfell-Ausstattung bestellbar. Metalliclackierungen wird es wohl erst ab Modelljahr 2026 geben.

Zuladung
Der Test fand mit nur dem Fahrer als Zuladung statt. Bei (noch) größeren Lasten lässt sich der HSK 5×20 auch problemlos mit weiteren Antriebseinheiten zum HSK 8×32 upgraden.

Fahrleistungen
Bei den heutigen Bedingungen wurden Höchstgeschwindigkeiten von ca. 20 km/h erreicht; im Dauerbetrieb ca. 16 km/h. Die Beschleunigung war ruckartig, aber beachtenswert, und die Straßen-/Schneelage konnte überzeugen; man hatte das Gefühl der HSK 5×20 ist auf Kufen unterwegs.

Verbrauchswerte
HHHUSKY gibt als Flottenverbrauch für 90 Antriebseinheiten ca. 1 Tonne Hackfleisch in drei Wochen an. Durch die Multi-Fuel-Option laufen die HSK auch mit Lachsresten.

Sustainability
…wird bei HHHUSKY „SUSTAINABILITY“ (also groß) geschrieben. Der Nutzbereich besteht im Wesentlichen aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz), und auch die Antriebseinheiten sind vorbildlich – sie laufen komplett mit regenerativen Energiequellen, Wachsen – wenn man sie lässt – selbstständig nach; eine perfekte Umsetzung der Cradle-to-grave Philosophie. Wir hatten im Anschluss an die Testfahrt die Gelegenheit die Nachwuchs-Antriebseinheiten zu sehen, die W- und X-Modelle (zB Wendy, Whisky, Xaver, Xulu)

Die neuen „W“ und „X“ Modelle

Sportliche Aktivitäten
Bei der Nachbesprechung erzählte mir Teemu stolz von dem Modell HSK 10×50 XCR. Das „XCR“ bedeutet hier Xcross Country Racing. Die Karosserie besteht aus Aluminium, und das Fahrzeug erreicht theoretisch Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 47km/h.

Betriebskosten
Ca. 17€ pro Kilometer für den touristischen Endverbraucher.

Persönliches und Ausblick
Offensichtlich hat der Anbieter eine starke persönliche Beziehung, besonders zu den 90 Antriebseinheiten. Wie viel jährlich in R&D investiert wird, war aber ebenso wenig in Erfahrung zu bringen, wie der Fortschritt beim Testen von Antriebseinheiten vom Typ Felidae. Wann es also Katzen-Schlitten-Ausflüge gibt, lässt sich heute noch nicht absehen, vielleicht gelangt diese Technik auch nie zur Serienreife.

Herstellernachweis:
Hhhusky.fi

A little something to break the ice

Was könnte das sein? Eine witzige Anekdote? Etwas Musik? Ein leckerer perlender Cocktail? Ein charmantes Kompliment? 3542 Tonnen Stahl? Hier in Kemi greift man zu letzterem.

Die „SAMPO“, benannt nach einem McGuffin der finnischen Mythologie (Links unten links), lief 1960 in Helsinki vom Stapel, und sorgte danach 25 Jahre dafür, dass die Gewässer des Bottnischen Meerbusens (da wo ich im Sommer 2024 schwimmen war) im Winter schiffbar blieben. Danach wurde sie für 19 Pfennige pro Kilo an die Stadt Kemi verkauft, und seitdem befördert sie jährlich ca. 10.000 Touristen auf Kreuzfahrt-Ausflügen durch das Eis. Im Winter 24/25 9.999 andere Touristen und … mich.

Ich hatte sie mir größer vorgestellt

Wie kommt es dazu?

Das ursprüngliche Konzept für die Wochen hier im Norden war es, auf dem Rückweg mit der eisbrechenden Fähre von Vaasa nach Umeå zu fahren. Der Winter war aber offensichtlich nicht sooo hart, dass das unbedingt rockt. Diverse andere Verwerfungen führten dazu, dass Katri und Rainer mir vorschlugen, in Lappland im Eishotel zu übernachten. So ein Quatsch! Oder? Hmmm. Ich google mal. Google spuckt nichts richtiges aus. Eine Snow-Experience, ein Hotel, aber keine Übernachtung im Eis. Dafür taucht aus dem Nebel der Suchergebnisse immer wieder ein Eisbrecher auf. Kemi-Tourism teilt mir später auf meine email Anfrage mit, dass sie das Konzept geändert haben und kein Eishotel mehr anbieten, aber da sitzt die Idee mit dem Eisbrecher schon zu fest. Vier Tage später ist der Ausflug gebucht, ein Tag davor der Zug.

Die Fahrt auf dem Eisbrecher scheint in Kemi kein Nischenprodukt zu sein; ist straff durchorganisiert. Ich habe den Nachmittags-Slot gebucht, Abholung um 11:25 am Hotel, Bus zum SnowCastle365, dort Check-In und Verteilung verschiedenfarbiger Bänder. Ich bekomme ein schwarzes, das bedeutet heute: Schiffsführung um 14:00, Mittagsbuffet 14:50, Eisbaden um 16:30. Der Bus zum Industriehafen fährt erst um 13:00, bis dahin bitte SnowCastle ansehen; etwas Zeit für den Giftshop bleibt dann auch. Immerhin – die Sonne scheint, aber es ist lausig kalt und der Wind macht es nicht besser. Laut Google Maps müsste hier gleich Meer sein, aber da ist nix – nur eine weiße Fläche. Diverse Fußspuren darauf, kein Warnschild – raus aufs Wasser. Ein kleiner Riss im Eis beunruhigt mich kurz, aber man kann auf beiden Seiten davon rumtrampeln, da bewegt sich nix. Der Ohrwurm des Tages nistet sich ein: Pink Floyds „The Thin Ice“, zweiter Track: „[…] don’t be surprised if a crack in the ice appears under your feet […]“. Später erfahre ich, dass es kein thin ice ist. Ca. 40cm dick, da kann man wohl einiges drauffahren (lebensmüden Eisfischern reicht 5cm, normalen Sterblichen wohl 10cm). Dann ist hier noch das Snow Castle zu bewundern. Erst denke ich mir, dass die mich wohl verarschen wollen – ein eher lieblos aufgeschütteter Wall aus Eis und Schnee, das hätte ich nach 10 Minuten Einweisung mit einem Bagger auch hinbekommen.

Aber dann entdecke ich in dem Schneewall die Tür mit dem Schild „buy tickets at reception“. Ich bin mir nicht sicher – in dem Tourpaket war auch was von Experience 365 beschrieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob das nur das VisitorCenter mit Gift Shop ist, oder auch das hier draußen.

Ich beschließe, im Inneren jemanden zu suchen, den ich fragen kann. Ich schaue mir alles an, finde aber niemanden zum Fragen. Oh well. Kemi ist fest in asiatischer Hand, Selfies links, Selfies rechts, und jetzt noch ein Foto von Tante Fu, wie sie die Eisskulptur umarmt. Aber sonst ganz nett – ich lasse die Fotos für sich sprechen.

Im Gebäude ist dann noch eine Halle mit Eisskulpturen, wo ich ein wenig den Kopf schüttel – WTF und warum? Aber dann kommt es mir – wahrscheinlich deutet das „365“ an, dass man auch im Sommer in Shorts und Flipflops in die Halle zum Schnee gehen kann. Heute ist es hier drin wärmer als draußen.

Dann Bus Transfer nach Veitsiluoto – ein Industriehafen 10 Minuten außerhalb von Kemi, und wir sind an der Pier. Bändchen vorzeigen, und gleich erfolgt eine Auswahl – manche Gruppen sollen gleich in die Icebreaker-Bar, da sie dort bald für die Schiffsführung abgeholt werden, andere gleich zum Buffet – sieben Gruppen, alle 10 Minuten geht’s los. Erstmal fühlen sich alle verpflichtet reinzugehen, aber man darf dann auch auf die Decks raus und herumlaufen. Wir legen ab und fahren Richtung offenes Meer. Ein bisserl ist es geschummelt, finde ich. Wir brechen gar kein Eis sondern fahren durch die Rinne die die Sampo schon am Morgen gemacht hat, und am Tag davor, und davor, und und…

Es gibt auch noch einen zweiten Eisbrecher, die „Arctic“, aber die ist neuer, hässlicher, und kürzer unterwegs. Allerdings ist sie 10 Minuten vor der Sampo abgefahren, und hat auch ein wenig Eis gebrochen.

Die Temperatur ist ca. -18°C, und dazu hat es noch etwas Wind (Fahrt- und Normal-). Ich habe zwar dicke Handschuhe, aber damit kann ich das Fotografier-Telefon nicht bedienen. Also mit nackter Hand fotografieren und filmen, aber nach ca. 10 Minuten ist Schluss – die Finger frieren ab. Dann wieder in eine der Lounges, auftauen, und dann kommt wieder ein Programmpunkt. Die Führung durchs Schiff – mit viel Temperament von Mario moderiert – ist ausführlicher als ich es gedacht hatte, und geht auch über die Brücke, durch den laufenden Maschinenraum und die Technikzentrale. Man geht schon recht nah an den ganzen Schaltern vorbei, ein Schelm, der… aber ich doch nicht. Es wird auch versprochen, dass man danach selbstständig all die Ecken in Ruhe erkunden könne.

Um 14:50 gibt es dann für die schwarz Bebänderten das Buffet Lunch, was ähnlich wie das Hotelrestaurant noch lange auf einen Michelin Stern warten muss. Sehr lange. Dafür schaffe ich das Essen in fünf Minuten, und da stecken wir schon im Eis fest. Na gut, das war geplant.

Die Gangway wird aufs Eis gelegt, die Crew verteilt Begrenzung-Verkehrshütchen, und wir dürfen aufs Eis, Selfie mit Sampo. Vom Bug hängt auch eine Festmacherleine als Selfieutensil. Es ist aber auch wirklich cool. Fotos vom Schiff, Fotos von Chris, Fotos von Chinesen mit Schiff – nach 10 Minuten spüre ich Ringfinger und kleinen Finger der linken Hand gar nicht mehr. Kurz darauf gibt es noch den für 15€ dazugebuchten Ice-breaker Drink. Ein Shot Vodka aus einem Glas aus Eis. Ich habe das Glas als Souvenir mitgenommen, aber jetzt im Hotel finde ich es nicht mehr.

Es gibt noch eine weitere Attraktion der Tour – „Ice Floating“. In denselben sieben Armband-Gruppen dürfen wir gelbe Überlebensanzüge anziehen, watscheln damit vom Schiff, und dürfen uns ins freie Wasser hinter der Sampo gleiten lassen. Der Anzug besteht aus einem Guss Neopren (ist das noch Neopren, wenn es sich nicht vollsaugt?), und wenn ich mir schon in Skiunterwäsche, zwei Pullis und Anorak wie das Michelin-Männchen vorkomme – das Ding spottet jeder Beschreibung. Mich würde interessieren, ob die Dinger nur für Touristen gemacht sind, oder ob Profis darin auch arbeiten können müssen.

Jedenfalls schließe auch ich um 16:30 Geld und Handy in ein Wertfach und lasse ich mir in einen Anzug helfen, der um das Gesicht herum dicht abschließt. Dann vom Schiff watscheln, und sich mit etwas Hilfe ins Wasser gleiten lassen. Das Ding ist so voller Luft, dass es keine weitere Schwimmhilfe braucht. Man liegt am Rücken, und nur da ist es etwas kühl, da sich die isolierende Luftschicht dann woanders hin bewegt. Theoretisch dürfte man ein wenig schwimmen, also am Rücken liegend mit den Armen wedeln, aber da ich in der letzten Gruppe bin, ist das Schwimmbecken schon wieder voller Eisbrocken. Ich schaffe es vielleicht einen Meter von der Kante weg, aber dann sind mir Eisschollen im Weg. Nach ca. fünf Minuten reicht es mir, und ich begebe mich mit einem eleganten Aufschwung wieder aufs feste Eis. Ausgehalten hätte ich es viel länger, in einer Überlebenssituation schätze ich sogar ’ne Stunde. Aber – wir sind die letzte Gruppe, und jetzt wird’s dunkel – es wird schon alles andere auf dem Eis abgebaut, und so aufregend war es dann auch nicht in einer Gummipuppe im Wasser zu liegen. Wegen dem Handy-Wertfach gibt es keine Fotos von mir im Wasser.

Ich hatte meine Fototasche auf der Brücke gelassen, da sie nicht in das kleine Wertsachenfach gepasst hätte. Nur deshalb traue ich mich, an der mittlerweile geschlossene Tür der Brücke zu klopfen. „Klar, komm rein, kannst auch auf der Brücke bleiben“. Und so darf ich bis kurz vor dem Anlegen auf der Brücke bleiben, und mich ab und zu mit dem Kapitän unterhalten. Navigation im Dunkeln ist immer spannend. Wir legen an, bekommen ein Diplom; Bustransfer zurück ins Hotel – sehr cooles Abenteuer.

Hier noch ein paar weitere technische Details:

  • Die Sampo wurde nach nur 25 Jahren aus dem regulären Dienst genommen, weil sie nicht dick genug war (ja, auch das gibt’s). Frachtschiffe wurden dann einfach breiter, und die Sampo hätte ihnen nicht mehr genug Platz gemacht.
  • Wie wir schon bei unseren Fahrten mit der Seestern feststellen mussten – verdammt flach hier. Deshalb hat sich die Sampo auch brav an die Fahrwasser gehalten. Das von mir erhoffte schlagen einer neuen Schneise durch unberührtes Eis fand also nicht im großen Stil statt.
  • Die freigemachte Fahrrinne friert zügig wieder zu. Kapitän: „Morgen früh könntest Du hier wieder ohne weiteres drüber laufen“. Aber natürlich erkennt man den Bereich, der schon mal geräumt wurde.
  • Tatsächlich wird das Eis in mehrfach gebrochenen Rinnen deutlich dicker als das ursprüngliche.
  • Die Sampo könnte 140cm dickes Eis durchbrechen. ‚Lost in translation‘ war, ob das im Auslieferungszustand war, oder heute, wo sie nur noch zwei Propeller hat, und nur zwei von vier Motoren funktionieren. Die Sampo funktioniert Diesel-Elektrisch – Vier Dieselmotoren treiben acht Generatoren, die bei Auslieferung vier Fahrtmotoren antreiben (das lässt sich besser regeln)
  • Der Bootsmann meint, dass das heutige Eis auch ohne weiteres von der Wasaline-Fähre zwischen Vaasa und Umeå gebrochen werden könne.
  • Als ich frage, wie oft dieser Hafen Veitsiluoto von regulären Handelsschiffen angefahren wird, meint er vielleicht ein oder zwei – pro Winter.
  • Der elegante Aufschwung aus dem Eis wurde wie folgt erklärt: Loungig längs neben die Eiskante schwimmen. Den näheren Arm lässig aufs Eis legen. Das entferntere Bein über das andere auf das Eis legen. Den entfernteren Arm dem Helfer reichen, und sich dann mit eigener Kraft daran hochziehen und aufs Eis rollen. Die Helfer hatten es irgendwann etwas eiliger; zweiten Arm gereicht und ich werde aufs Eis gezogen. Es erging mir immer noch besser als manch anderen, die einfach an der Rettungsschleife ihres Anzugs mit Gewalt aufs Eis gerupft wurden; vielleicht auch weil der Tourist das mit den verschiedenen Armen und Beinen nicht wirklich verstanden hat.
  • Wenn man sich mit nassem Anzug von allen Vieren vom Eis erheben will, klebt man genau so an wie mit der Zunge am Laternenmast – es tut einem selber nur weniger weh, sich wieder fortzureißen.

Die Links unten links
Sampo – MacGuffin der finnischen Mythologie – wunderbar erklärt in der englischen Wikipedia.
MacGuffin – Ein Gegenstand wie der Sampo – es ist unklar, was genau es eigentlich ist, aber es ist wichtig, dass die Helden darum kämpfen müssen. Mein Lieblings-MacGuffin ist der leuchtende Aktenkoffer aus Pulp Fiction.
Sampo (Eisbrecher) – bei Wikipedia

Ein Zug in die Kälte

[Sorry für die schlechte Fotoqualität – die meisten halt aus fahrendem Zug geschossen]

Abfahrt IC 25, 12:24 ab Helsinki Hauptbahnhof. Circa sieben Stunden nach Kemi. Zumindest etwas Sightseeing über’s Land. Erst Helsinki, mit Speckgürtel. Leicht mit Schnee-Puderzucker. Erst noch zwei Stadtbahnhöfe, ähnlich wie Pasing zu München. Dann geht’s aufs Land. Wald, ein paar Felder. Im Laufe der Zeit wird die Schneedecke dichter, die Straßen nicht mehr eisfrei, und Gewässer sind je nach Fließgeschwindigkeit auch mal zugefroren.

Drei Stunden später, in Seinäjoki friert es einem langsam, wenn man aus dem Zugfenster guckt. Immerhin ist kurz die Sonne rausgekommen. Theoretisch kann sie noch eine Stunde scheinen, dann ist es vorbei. Kündigten sich Städte wie Tampere noch deutlich vor dem Bahnhof durch entsprechende Bebauung neben den Gleisen an, ist das hier etwas anders. Zwei Minuten vor dem Bahnhof fahren wir noch durch den Wald, und plötzlich: Hello Ylivieska.

Mittlerweile sind wir in Oulu. Draußen alles verschneit; an einem Gebäude wird die Temperatur mit -11°C angezeigt. Das Publikum auf dem Bahnsteig hat sich auch geändert: einige Leute mit Skis, ein paar Soldaten in Wintertarnkleidung. Die Zivilisten auch eher so angezogen, wie man es an der Skihütte gewohnt ist. Auch Diana meinte, dass bei zweistelligen Minusgraden das Modebewusstsein der meisten Esten zügig abnehmen würde, das sieht man auch hier. Immerhin hat sich damit mein schweres Gepäck gelohnt. Skiunterwäsche, Mütze, die dicken Handschuhe – doch nicht umsonst. Die Vorhersage für morgen ist bis -19° – careful what you wish for. Noch eine Stunde bis Kemi. Draußen stockfinster, der Wald von bläulichen Blitzen erhellt. Polarlichter? Die wollte ich ja eigentlich hier auch sehen. Nein, nur Lichtbogen am Stromabnehmer der Lok bei vereister Oberleitung.

Um 19:00 erreiche ich Kemi. So um die -14°C müsste es haben. Ungefähr ein Kilometer zum Hotel. Es ist stockdunkel (natürlich aber straßenbeleuchtet), und irgendwie wunderschön. Alles ist weiß, auch die Straße, also kein schmutziger Schneematsch. Der Schnee macht ein knautschendes Geräusch, aber nach 10 Minuten durch die Stadt freue ich mich auch, dass das Hotel geheizt ist.

Zur Vollständigkeit: Am gestrigen Tag noch ein wenig durch Helsinki gestromert, das Architektur- und Designmuseum angeschaut. Für 20€ Eintritt etwas enttäuschend, aber man muss ja hier allgemein sein Preis-Wert-Gefüge etwas anders einnorden. Dann war ich noch in Stockmanns – einem großen Kaufhaus in der Nähe des Hotels. Ich bin zum Shoppen in anderen Städten nicht geschaffen – ich schau mir dieselben Marken an, die ich auch in München finden würde. Immerhin ein paar witzige Sachen gefunden, aber bevor ich die nächsten Tage rumschleppe werde ich wohl einen deutschen Versandhandel bemühen. Die Verbindung zu Helsinki in meinem Kopf wird bleiben – da hier entdeckt.

Tango in Helsinki

Jingle Bells, Jingle Bells, oh what fun it is to ride in a one horse open sleigh. So ähnlich habe ich mir das wohl vorgestellt. Verschneite Landschaften, zugefrorene Ostsee, meinetwegen kalt, aber halt so ein romantisches Schnee-eiskalt. Nicht trübes, regnerisches kalt um die null Grad mit einem frischen Wind (chill). Hat bislang also nicht so geklappt, eher zweiteres. Also was tun? Richtig. Einfach weiter nach Norden. Ich entscheide mich für Lappland. Erstmal geht es zurück nach Tallinn, da erwartet jemand meinen Mietwagen zurück. 
Ich übernachte in dem Kurort Haapsalu, zu Kaiserzeiten Hapsal. Dort das Spa Hotel, immerhin etwas Zeit in einem blubbernden warmen Becken. Abendessen in dem Restaurant, welches wir im Sommer 2023 schon für gut befunden hatten. 
Am Morgen auf nach Tallinn, knappe zwei Stunden Fahrt; Check-in im Hotel; gerade rechtzeitig für zwei Arbeitscalls; dann noch schnell mit dem Auto nach Pirita, einen Stadtteil von Tallinn. In Pirita steht ein großes Monument in Dankbarkeit der roten Armee gewidmet. Offensichtlich ist deren Befreiungsleistung nicht mehr so hoch im Kurs, vielleicht weil man retrospektiv danach auch nicht soooo frei war. Ich dachte ursprünglich, dass das Monument nach der Wende verlegt wurde (Aufschrei bei den gedissten Russen) und so suche ich auf Google nach displaced Soviet Monuments. Offensichtlich war es aber nicht diese Stele, aber gleich daneben gibt es eine Sammlung sowjetischer Ehrenmäler (als Soviet Statue Graveyard übersetzt, auch passend). Dort steht Stalin mit ein paar Lenins und noch ein paar Kollegen. Ein paar Fotos – Fuck, ist das ungemütlich kalt – und weiter geht’s. Ich schicke ein Selfie mit Monument an Diana: „guess where?“. Antwort: „Tallinn? OMG! Da bin ich auch, aber eigentlich total verplant, und Samstag fliege ich“.

Diana arbeitet hier ein paar Tage, ist wirklich durchgetaktet; aber sie verschiebt ihren letzten Call in die Kneipe, und der Abend ist geritzt. Wir laufen nach Telliskivi (große Ähnlichkeit mit Kunstpark Ost bzw. Werksviertel, zufälligerweise auch am Bahnhof), und finden dort eine typisch estnische Texas BBQ Kneipe.

Während Diana mit Rechner und Internet kämpft, schreibe ich diese Zeilen. 
**** Schreibpause ****

Nun ist es zwei Tage später, und ich schreibe weiter. Nach Dianas Call war es 22:30, und wir die allerletzten Gäste in der Kneipe. Der Chef gibt zu: Obwohl sie noch 30 Minuten offen hätten, laut Aushang – wenn wir gehen, machen sie zu. Wir sind ja vernünftig, dann gehen wir auch, für Diana wird Freitag ein langer und durchgeplanter Tag, für mich ein langer bislang ungeplanter Tag. Na, ja ein Absacker geht noch, aber viel hat nicht mehr offen. Diana kennt eine kleine Bude „Q Pizza&Pan“, die von einem argentinischen Bauingenieur bekocht wird. Gegessen haben wir schon, aber vielleicht verkauft uns Pablo noch ein Bier? Macht er. Die Sprachmischung wird wild. Mit Diana habe ich mich auf Deutsch geeinigt, mit Pablo kommen wir auf die Dreifaltigkeit von Englisch, Deutsch und Spanisch. Wir sind nicht die einzigen Gäste die Pablo kennt, die Gesprächsrunde wächst. In Erinnerung bleiben uns Daniel, Lysandre, Theresa und Caspar, machen irgendwas mit Musik, haben hispanische Wurzeln. Ich nenne die Namen nicht nur, um dem Blog mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen – sie werden auch im Weiteren relevant. Pablo muss ab und zu mal eine Pizza oder mehr machen, ein paar junge Esten haben um Mitternacht Hunger bekommen. Man könnte jetzt gehen, aber ne – wir warten auf Pablo. Als er dann kommt, beschließen wir, kein weiteres Bier zu trinken. Wir sind ja vernünftig. Also vielleicht ein Kurzen? Diana meint: „Wenn Du unbedingt Kopfweh willst?“ Klar. Vielleicht doch nicht so vernünftig. Vana Tallinn nennt sich das braune Gift, in Richtung Ramazotti. Es bleibt nicht bei einer Runde. Um halb drei schaffen wir den Aufbruch, Diana fährt mit einem Uber zu der Freundin, bei der sie übernachten wird, dann nochmal zu Pablo um Ihre Laptop-Tasche zu holen, dann wieder zur Freundin. Ich laufe 40 Minuten durch’s nächtliche Tallinn zu meinem Hotel (10 Minuten davon sind der Scenic Route auf der falschen Seite des Hafenbeckens geschuldet).

Der Freitagmorgen läuft dann etwas langsamer an als gehofft; das mit dem Kopfweh hat auch geklappt. Frühstück gibt’s bis 10:00. Soooo toll war das Frühstück auch nicht, ich lasse es ausfallen und schlafe noch etwas. Um elf kürze ich die geplanten zwei Museen auf eins zusammen, dann raffe ich mich mittags dazu auf, noch etwas zu arbeiten, der tägliche Call, und um 15:00 breche ich dann ins Meeresmuseum auf. Dann noch ein leichtes Abendbrot, und kurz nach neun bin ich im Bett.

Fun fact: Es stellte sich heraus, dass Diana am Samstag nicht abfliegt, aber die Fähre nach Helsinki nimmt, um dort noch eine Freundin zu besuchen. Ja, ich auch; auch am Samstag, aber gebucht war es noch nicht. Jetzt sind wir auf derselben gebucht.

Wir treffen uns um 9:45 am Fährterminal, checken ein, finden einen Platz in der Fähre. Man kann Diana keine Minute alleine lassen – als ich von einem stillen Örtchen wiederkomme quatscht sie mit Daniel. Daniel, Lysandre und sieben weitere Menschen fahren auch nach Helsinki. Echt? Warum? Es stellt sich heraus, dass ‚irgendwas mit Musik‘ eine Konzerttour ist, heute Abend Tango Nuevo im Savoy-Theater in Helsinki. Der Tag mit Nelli (Dianas Freundin) ist auch noch nicht wirklich durchgeplant, und da es noch Karten gibt… die besten Aktionen sind spontan. Anfangs stellen Ariel (einer der Chefs des neun-köpfigen Oktetts) und Daniel noch in Aussicht, dass man ja nach dem Konzert noch… Mir schwant Schlimmes.

Aber erstmal ankommen, ins Hotel, Diana stellt ihren Koffer bei mir unter, und dann werfen wir ein paar typisch finnische Taco-Bell-Tacos zum Mittag ein. Nelli muss nochmal heim, es ist ungemütlich, und so eilen Diana und ich nach kurzem Spaziergang durch die Stadt in ein Café. Das Konzert ist richtig gut; obwohl nicht die teuersten Karten haben wir Superplätze in der vierten Reihe. Irgendwann kommen dann aber ein paar spießige Finnen und meinen, dass sie auch dort sitzen. Nach einiger Verwirrung zeige ich der Frau unsere Karten: „We don’t speak Finnish“. Sie grinst, zeigt auf den Begriff „Parkeve“ neben „Rivi/Rad 4“ und deutet auf den Balkon. Auch gut, hören lässt es sich dort auch. Aus dem mit den Musikern danach weggehen wird’s dann nichts. Puh, Glück gehabt. Statt dessen schnell in der Rooftop-Bar meines Hotels (dem Torni – ein Klassiker) einen kleinen Drink mit Nelli und Diana, und dann fahren die beiden. Am Mittag drauf hat Diana einen Non-Stop Flug nach Malaga zurück, und ich habe fest vor, etwas von Helsinki kulturell mitzunehmen.

Mit dem Schiff zum Schiff

Um den Bug der Tiiu tanzen Eisberge. Gefahr! Es kann doch kein Zufall sein, dass der Name dieses Schiff auch mit „Ti“ anfängt. Sofort ist mir das Szenenbild aus Titanic im Kopf, wo der Ausguck den Eisberg sieht, und die Kollegen auf der Nock von crushed ice überschauert werden. Das wird dramatisch. Aber vielleicht relativiere ich etwas: eis-BERG ist es wahrscheinlich nur für einen kleinen Shrimp. Tatsächlich sind es kleine Eisschollen mit bis zu einem Meter Durchmesser, die da im Hafenbecken treiben, aber immerhin nicht nur einzelne. Während die Fähre noch fest an der Hafenmauer liegt treiben sie ein wenig nach hinten, und ich habe sofort den Eindruck dass wir uns leicht bewegen – der gleiche Effekt wie wenn das Auto neben einem an der Ampel zurückrollt. Beim Ablegen reichen die Wasserbewegungen des Bugstrahlruders, dass die Schollen wild durch den Hafen treiben, und als wir die Hafenmauer hinter uns lassen, ist es vorbei mit den überdimensionalen Eiswürfeln.

In Kärdla habe ich mir eine FeWo in der Kapitänsvilla genommen. Von neun Appartements scheine ich der einzige Gast zu sein. Somit die gesamte WiFi Bandbreite für mich; ich arbeite etwas. Das Treffen an der Seestern ist erst am Dienstag Vormittag, dann ist auch Marko (der Chef) da. Am Abend in der Brauereikneipe von Kärdla, und früh ins Bett.

Ich kam ja noch nie gut aus dem Bett, aber hier ist es noch etwas schwieriger. Auch um neun Uhr morgens ist es noch eher dämmrig, und trüb bewölkt ist es sowieso. Aber um halb elf bin ich an der Werft, und treffe Boris, der die meisten der tatsächlichen Arbeiten durchführt. Boris verfrachtet mich in das Büro der Werft; dort könne ich auf Marko warten. Als sich herausstellt, dass das nicht in fünf Minuten passieren wird, schaue ich doch zur Seestern in der Halle raus. Ganz schön eng hier. Beim Erklimmen der Leiter aufs Schiff stoße ich mit meinem Rucksack immer am Rumpf des Schiffes neben uns an. Was für ein Chaos an Deck. Gut, was hatte ich erwartet? Wir lassen ja das Süllbord ersetzen, das ist eine Holzleiste am Abschluss vom Rumpf. Dazu muss alles abmontiert werden, was da drauf sitzt. Bugkorb, Relingstützen, Klampen, Heckkorb und diverse Scheuerleisten. And das liegt jetzt alles pragmatisch auf dem Deck herum. Das Süllbord selber ist aber noch da. Wird bestimmt alles fertig sein und gut gehen, bis wir wieder zum Schiff kommen. Ich erledige ein paar Kleinigkeiten und rede dann erst einmal mit Boris. Allgemeiner Tenor ist eine Variation folgendes Themas: „Jaja, wissen wir, das machen wir, da sind wir dran, aber nein, fertig ist es noch nicht, und genaues können wir auch nicht sagen.“ Als zwei Stunden später Marko sowohl da ist, als auch für mich Zeit hat, wiederholt sich das Schauspiel. Um halb vier gebe ich zu, dass ich jetzt auch nicht wirklich viel helfen oder erreichen kann, montiere noch schnell aus Trotz eine neue Opferanode auf unserem Propeller, und fahre in die Unterkunft zurück. Dort noch etwas Arbeiten, und dann probiere ich mal aus, was so im estnischen Fernsehen kommt. Doch es begrüßt mich der Startbildschirm von Netflix.

Eigentlich habe ich ja auch in München einen Netflix-account auf dem ich viertellegal mitgucken kann, aber da mache ich es seltener; ich habe ja noch so viel anderes was ich tun kann/müsste. In Kärdla nicht. Um halb drei Uhr morgens habe ich drei Filme und die Hälfte der ersten Staffel von Killing Eve gesehen, als ich mich endlich losreißen kann. Gut, für morgen ist auch nicht viel mehr geplant, als wieder zurück aufs Festland zu fahren.

Winter Wonderland

Uiii – das ist selten: bei Air Baltic lassen sie das Handgepäck in die Norm-Form pressen und wiegen es. Da sind Rucksäcke gar nicht so gut, aber ich hoffe ich bekomme ihn hineingewurschtelt. Das scheint aber gar nicht so wichtig. Übergewicht! Nicht nur ich, auch der Rucksack; er bringt fast 12 kg auf die Waage. Erlaubt, klärt mich die Papptafel dahinter auf, sind 8kg. Im Gegensatz zu Ende (Erste Teilgeschichte von diesem Beitrag) gibt es aber hier jemand, der eine Zahlung entgegennehmen kann. Die Waagenbedienerin erlaubt mir noch kurz umzupacken. Der Skianorak, der mir diese Reise eine warme Jacke sein soll (und in dem ich schon in der S-Bahn geschwitzt habe), wird ausgepackt und angezogen. Netzteile, Powerbank und sonst einiger Elektroschrott wird aus dem Rucksack genommen und in den geräumigen Taschen der Jacke verstaut. Ganz geschafft habe ich es nicht, aber 9kg reichen für Kulanz.

Air Baltic könnte Euch ein Hinweis sein – obwohl es Januar ist, fliege ich in den Norden. Mal etwas antizyklisch unterwegs sein? Tatsächlich ist der Grund viel schnöder. Die Seestern überwintert wieder in Kärdla. Die Werft dort ist kommunikationstechnisch nicht viel besser geworden (vgl. Frühling 2024) So haben wir eine Liste erstellt, mit all den Arbeiten die wir vielleicht durchführen lassen wollen, Frank hat sie auf unserem Drive mit Marko geteilt, dass es kommentieren könne, und was ist passiert? Nix. Obwohl, das ist falsch. Der Schreiner, der noch Ende August wegen dem Süllbord kam, hat einen Auftrag bekommen, und irgendwann kam ein Angebot für neue Lazybags. Sehr ausführlich, das Angebot, mit zwei Positionen: Lazybags neu, Lazybags reparieren. Für die Nichtsegler: Lazybags sind eine Art Beutel für die Segel, die unten am Baum (der Stange, weg vom Mast) befestigt sind. Wenn man die Segel nicht mehr braucht, lässt man sie einfach (lazy) fallen, und sie werden durch ein paar Leinen (lazy-jacks) so geführt, dass sie in den Beutel fallen. Dann Reißverschluss zu, und alles ist aufgeräumt. Ich weiß nicht, wie Ihr es da mit dem Vertrauen haltet – reicht eine kurze Zeile für Euch, um einen Auftrag für deutlich über tausend Euro zu vergeben? Wir sind da spießig. UND – da es noch ungefähr weitere zehn Fragen gibt, die nicht beantwortet sind, UND den Norden mal im Winter sehen wollte*, beschloss ich, das Schiff zu besuchen, und dann etwas Norden dranzuhängen, wieder mit Work&Travel Visa. Sonntag früh ab München nach Riga, dann mit 9kg Handgepäck weiter nach Tallinn, auf ins Winterparadies.

Hier in Riga ist allerdings noch alles braun-grün, und trüb. Beim Anflug auf Tallinn dann doch etwas Schnee. Die weiße Hölle Piz Palü ist es nicht gerade, aber immerhin ist im verschatteten Bereich von Feldern noch eine deutliche Schneedecke sichtbar. In der Stadt selber gibt es noch die schmutzigen Schneehügel, die der Schneepflug vor ein paar Wochen zusammengeschoben hat. Ich habe mir ein Auto gemietet, das ist jetzt recht preiswert, hat garantiert Winterreifen, und gibt mir mehr Flexibilität.

Als wir Marko nach dem Angebot für die Lazybags fragten, hat er einfach die Kontaktdaten des damit betrauten Segelmachers über den Zaun geworfen – viel einfacher, wenn wir uns selber kümmern. Der Segelmacher ist von meinen Reiseplänen nicht begeistert. In der Woche kann er sich nicht mit mir treffen, vor allem nicht am Boot. Er fliegt am Dienstag in die USA, um an der Weltmeisterschaft im Eissegeln teilzunehmen, und hat deshalb auch am Montag keine Zeit. Allerdings sitzt er in Haapsalu, also am Festland. Ich erkläre ihm, dass ich mit dem Auto unterwegs bin, ihn in seiner Werkstatt besuchen könnte, und er da gefälligst mittags mal eine Viertelstunde Zeit für mich haben muss. Na gut, aber vormittags. Also breche ich noch bei Dunkelheit in Tallinn auf und fahre nach Haapsalu. Die Fahrt dauert keine 90 Minuten, wäre schneller gewesen, wenn ich nicht der Wegweisung gefolgt wäre. Immerhin kenne ich jetzt fast den gesamten Autobahnring um Tallinn herum.

Estland ist weit. Na ja, nicht Utah-mäßig weit, aber doch etwas dünn besiedelt. Ein paar Reste von Schnee, ansonsten eher braun, mit Pfützen auf den Feldern. Ab und zu ein paar Behausungen. Ein Teil sicher älter als 35 Jahre alt, manche liebevoll renoviert zum Ferienhaus, ein paar zeugen davon dass Landwirtschaft auch weiter kein sehr lukratives Geschäft ist. 

Das Gewerbegebiet in Haapsalu scheint gebäudetechnisch noch aus Sovietzeiten zu stammen, das sieht man dem Treppenhaus auch noch an, aber die Werkstatt selber ist warm, hell und freundlich. Sie besteht im wesentlich aus einer Holzbühne, an deren Rand es Einschnitte mit Nähmaschinen gibt. Joonas kann mir ein paar Textilmuster zeigen, ist überrascht dass wir auch zwei ‚Kamine‘ brauchen, die die Lazybags um den Mast abschließen, und zeigt mir ein paar Alternativen der Ausführung. OK, der Rest per Mail, das kann er auch von den USA aus.

Danach fahre ich weiter zur Fähre. Offensichtlich fährt sie im Winter nicht jede Stunde, also habe ich 2 ½ Stunden Zeit, Haapsalu zu erkunden. Im Sommer 2025 waren wir mit der Seestern hier, ich bin gespannt. Im Hafen auf unserem Liegeplatz könnte man aktuell Schlittschuhfahren, aber nur wenn man gaaaaaanz leicht ist. Vielleicht besser nicht. Es liegt kein einziges Boot im Wasser, und auch die Tonnen des engen Fahrwassers sind nicht mehr dort.

Als ich später in der Autoschlange auf die Fähre warte, fällt mir auch auf, dass 2/3 der Autos Spikes-Winterreifen haben. 24h Stunden später wird mir auffallen, dass auch mein Mietwagen solche Reifen hat. OK, die nehmen es wohl schon ernst hier.

*Wenn ich es auf einen Auslöser für den Reisewunsch festlegen sollte, dann wäre es als Rainer aus „Familienausflug“ bei unseren Erzählungen vom Segeln zwischen den Schären meinte: „ja, die Inseln kennt er auch, aber er fährt halt im Winter mit Langlaufski dorthin (oder waren es Wander-Schlittschuh?)“. Krass, dachte ich mir, das will ich sehen. Aber auch ganz allgemein – im Norden des bottnischen Meeresbusen ist die Saison wohl ca. sechs Wochen lang, ganz reizend, alles grün, man saß draußen in der Sonne, die Leute flanierten auf der Straße… Und wie häufig dachte ich mir: Schön hier, aber wie ist das wohl im Winter?

Out of Order

Wie schon öfters – nicht alle Beiträge schreibe ich und veröffentliche sie in der logischen zeitlichen Reihenfolge; sie sind also out of order. Was ist ’neu‘, wurde wann veröffentlicht?

1.7. Der am 29.6. handelnde Beitrag über Isokari
2.7. Der am 21.6. handelnde Beitrag über Mittsommer in Högsåra
3.7. Ein am 30.6. handelnder Beitrag als Bild-Allegorie
9.7. Der vom 5.7.-8.7. handelnde Beitrag rund um Vaasa
21.7. der vom 9.7. (ist aber eigentlich egal) handelnde Beitrag über Seezeichen
21.7. der vom 14.7. (ist aber eigentlich auch egal) handelnde Beitrag über ein paar Figuren im Wald.
25.7. der bis zum 24.7. handelnde Beitrag über das nördliche Ende der Ostsee.
25.7. ein Beitrag von der ersten Reise – handelnd am 22.5.

Und noch ein wichtiger Hinweis: seit einiger Zeit könnt Ihr die Position der Seestern live im Internet sehen. Frank hat Stunden abends gebastelt, und somit merkt Ihr jetzt, wie weit hinterher ich mit dem Schreiben bin 🙁
www.seestern.net

Åland und der Heimweg (also nach Estland)