Dieser Artikel ist außerhalb des regulären Blogs, er soll mehr informieren und nicht unterhalten. Geschrieben habe ich ihn, weil ich Melanie versprochen habe, ihr ein paar Tipps zu Kuba zu geben. Melanie ist ein zukünftiger Fan dieses Blogs.
Havanna:
Die ersten paar Nächte haben wir im Hotel Deauville verbracht, direkt am Malecon, drei Sterne, alt-sozialistischer Charme, und wenig mehr. 70 CUC (=USD) pro Nacht, und sie haben uns vom Flughafen abgeholt. Nach drei Nächten kannten wir uns besser aus, und haben eine im Lonely Planet angeführte Casa Particular aufgesucht: Das Hostal Peregrino von Elsa y Julio Roque. Das sah aus wie eine gut erhaltene Wohnung, leider hatten die kein Platz für uns. Aber sie kannten einen Freund der Tante, die haben auch Zimmer, „das organisieren wir für Euch“. Sie haben auch eine Busfahrkarte für uns nach Vinales organisiert, mit klar ausgewiesenem ‚Service-betrag‘, da fühlten wir uns nicht betrogen. Ob wir in Vinales schon eine Unterkunft hätten? Da würden Sie die Tante eines Freundes kennen, der auch eine Casa Particular hätte. Letzten Endes hat sie uns auch ein Blatt mitgegeben, mit einer Empfehlung für fast jede relevante Stadt. Die Unterkunft war OK, eine Wohnung deren beiden Schlafzimmer jeweils an Touristen vermietet waren.
Exkurs Casa Particular: private Bed&Breakfast Pension, kostet ca. 20-30 CUC pro Doppelzimmer, durchaus mit eigenem Bad und Klimaanlage, inkl Frühstück. Etwas Familienanschluss, und jeweils ein riesiges Netzwerk bezüglich anderer Städte, Taxis, usw.
Wir sind meistens nach dem Lonely Planet gereist, sehr viele Touris laufen damit rum. In Havana haben uns folgende Locations besonders gefallen, d.h. wir können die Empfehlung des lonely planet bestätigen:
Paladar Doña Eutemia, in der Callejon del Chorro, die von der Plaza de la Catedral weggeht.
Der Maler, der sein Laden auf der San Ignacio zwischen der Plaza de la Catedral und der O’Reilly hat.
Das ‚Dos Hermanos‘ in der Sol 304
Vinales:
Mit dem komfortablen Bus Viazul nach Vinales gefahren, dort von der Herbergsmutter abgeholt. Eine beschauliche Stadt, viel schöne Landschaft außen rum. Wir haben eine Fahrradtour bei Lazaro gemacht, der lieber eine Reittour gemacht hätte. Konnte auch nicht besonders gut radfahren, der Gute. Aber: Besuch bei einer Höhle mit einer badefähigen Pfütze drin, vorher Besuch bei einem Bauern auf dessen Landhütte, wo er Zigarren dreht, Zuckerrohr auspresst und mit Rum serviert. Sehr urig. Dann auf einen Aussichtshügel, Mojitos trinken. Abends am Marktplatz bzw. der Kneipe daneben Salsa und Son lauschen.
Von Vinales haben wir uns für den Tag ein Taxi genommen, ein Lada, der uns auf die Robaina Plantage nahe Pinar der Rio gefahren hat, und danach ebenda in eine Zigarrenfabrik. Vorher erfolglose Suche nach zwei weiteren Mitfahrern, das hätte den Preis für uns halbiert.
In Vinales haben wir ein Sammeltaxi gebucht nach Playa de Giron an der Schweinebucht. Die haben dann vier Leute in einen alten aber klimatisierten Peugeot 406 gepfercht, und wir sind ca. sechs Stunden gefahren; in Havanna Auto gewechselt, offensichtlich teilen sich dann ein paar Kumpels die Fahrt, damit alle abends wieder daheim sind.
Playa del Giron.
Die Schweinebucht wird als eines der besten Tauchreviere in Kuba beschrieben. Ob man in Playa Larga oder Playa del Giron übernachtet ist wahrscheinlich Schnuppe, wir waren in einer Casa Particular, die das überfüllte Hostal Louis empfahl (dieses ein lonely planet Tipp). Ich war bei der Tauchbasis an dem großen Hotel in Playa del Giron, die Ausrüstung wirkte etwas abgewohnter als in Thailand, Malaysia oder Indonesien, aber ich habe trotzdem den ganzen Tauchgang Luft bekommen. Tauchen war gut, aber nicht außerordentlich. Nightlife: schwierig.
Nahe des Hotels fährt der Viazul-Bus weiter nach Cienfuegos, Karte beim Busfahrer kaufen.
Cienfuegos:
Eine nette Stadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten, nett zu Las Puntas schlendern, und abends in die Stadt. Für die Weiterfahrt nach Trinidad wollten wir den Bus nehmen, unsere Herbergsmutter wollte uns ein Taxi verkaufen (ca. 50 CUC statt 2 x 12 für den Bus), wir haben uns geweigert: zu teuer. Nach einer Zeit kam sie mit einem anderen Angebot: ein älteres Taxi ohne Klimaanlage für 35 CUC, direkt zum nächsten Hostel. Und so kamen wir zu einer Überlandfahrt in einem 1956er Mercury, sehr original.
Trinidad:
Super-nette Stadt, viel los. Abends einfach an die Plaza Major, und dann der Musik nach.
Von dort aus zwei Tagesausflüge, die ich durchaus weiterempfehle:
– Mit Sammeltaxi und Führer in den Parque Nacional Topes de Collantes, mit kleiner Wanderung zu einer Gumpe mit Wasserfall. Wir hatten Glück, nettes englisches Ärztepaar.
– mit dem Zug in den Valle de Ingenios: eigentlich ein klein bisserl peinlich, die Fahrt mit dem Schnauferl, aber wir haben viel Bier dabei getrunken, und ich fand’s somit sehr entspannend.
Selbst organisierte Busfahrkarte mit Viazul nach Varadero, Abfahrt früh am morgen. In Varadero haben wir etwas Zeit in einer Strandkneipe totgeschlagen, das ganze wirkte auf mich etwas Mallorca-esque bzw. Ballermann-esque. So ein Strandurlaub ist nix für mich. Dann ein Taxi an der Flughafen Varadero organisiert. Von hier aus fliegen viele Touri-Bomber, man könnte eine Rundtour auch hier beginnen.
Fazit: am meisten haben sich aus meiner Sicht Havanna, Vinales und Trinidad gelohnt.
Hi Chris,
ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich für Deinen Kuba-Exkurs zu bedanken! Vielen, vielen Dank! Einige Deiner Tipps haben mir wirklich sehr geholfen. Und auch wenn ich Deine Liebe zu Havanna nicht teilen kann, bei Trinidad sind wir uns einig 🙂
Mein persönliches Highlight (abgesehen von der Sache mit den Delfinen und den Flamingos – ich mag Strände) war übrigens Santiago! Wenn wir uns das nächste Mal sehen, kann ich gerne ein bisschen berichten.
Liebe Grüße
Mel