Jetzt, wo wir einen etwas preiswerteren Hafen vor den Toren Lissabons gefunden haben, kommt uns die Idee, dass wir von hier aus einen Ausflug nach Sintra machen könnten. Sintra ist im Reiseführer unter Lissabon beschrieben, da von dort aus leicht mit dem Zug zu erreichen. Aber von unserer Marina noch schneller. Außerdem wird so die Marina-Rochade in Lisboa einfacher. Wir organisieren ein Mietwagen und fahren nach Sintra. Die Stadt war mal tatsächlich mal Hauptstadt – vor vielen Jahrhunderten, da sie einen guten Blick über die Halbinsel westlich von Lisboa bietet, später wurde sie eher zu ‚Sommerpalast‘ relegiert. Es gibt drei besondere (Stern im lonely planet) Sehenswürdigkeiten in der Stadt, für die ich hier eher ein paar Fotos sprechen lasse. Erst einmal die Stadt und Umgebung:
Palácio Nacional de Sintra
Eine ursprünglich maurische Burg wurde wiederholt ausgebaut, und enthält deshalb einen wild an verschiedenen Stilen, die jeweils typisch für ihre Epoche sind. Die beiden auffälligen konischen Türme sind übrigens die Kamine der Küche – da wurde ordentlich gekocht.
Castelo dos Mouros
Ursprünglich im zehnten Jahrhundert gebaut, wurde sie auch nach deren Obsoleszenz als optischer Leckerbissen erhalten. Vor den Mauren hausten dort übrigens schon Menschen, die allerdings außer ein paar Skeletten und Vorratsgruben im Stein wenig hinterlassen haben.
Palácio Nacional de Pena
Die wilde Mischung an Stilen liegt hier nicht an wiederholten Ausbauten in verschiedenen Epochen. Der Palast wurde komplett im neunzehnten Jahrhundert errichtet, „aus dem eigenen Vermögen“ des Königs Ferdinand II. aus dem Haus Sachsen-Coburg-Gotha. Erstaunlich, was der König mit seinem Nebenberuf – wahrscheinlich als Schreiner – so verdient hat. Ich werde unweigerlich an die Phantasieschlösser von Ludwig II. erinnert, und offensichtlich gibt es da auch ein paar konkrete Verbindungen. Jedenfalls ist es das „bedeutendste Bauwerk der portugiesischen Romantik“.