Das Meer brennt
Anders lässt sich das Löschflugzeug ja nicht erklären. Es donnert über die Bucht von Sant Antoni, in ‚Griffweite‘ der Mastspitzen. Auf der anderen Seite der Hafenmauer landet es auf dem Wasser, saugt Löschwasser auf, zieht wieder hoch, und lässt es ein paar hundert Meter später wieder ab. Das Ganze wiederholt sich sechs Mal, ich schaffe es leider erst beim sechsten Mal Wasserablassen die Kamera (mit SD-Karte!) bereit zu halten.
Spiel mir das Lied vom Tod
„Ieeeeek – Üüüüüük – Ieeeeek Üüüüüük – Ieeeek Üüüüük“. Während ich in meiner Achterkabine liege, übt das Schiff schonmal für die Soundeffekts in „Spiel mir das Lied vom Tod“. Ursache ist der Rückdämpfer in unserer Steuerbord-Achterleine, eine massive Feder, die – wie der Name ja sagt – verhindern soll, dass bei Schaukelbewegungen das Schiff zu heftig in die Leine einruckt. Ieeeeek – Üüüüük, hört man unter Deck. Der Wind spielt also weiter mit dem Schild des Eisenbahn Haltepunktes. Das Bild passt auch im Kopf. Noch immer fühlen wir uns ein wenig in der Wüste. Auch wenn wir mittlerweile einen Plan haben, zumindest auf’s Festland zu kommen, die Weiterfahrt könnte sich von dort auch schwierig gestalten. Drei Bösewichte und Charles Bronson stehen sich gegenüber: „Sieht so aus, als hätten wir ein Pferd zu wenig mitgebracht.“ – „Nein, zwei zuviel“ Bang Bang Bang. Mal sehen, wann wir unser Pferd satteln können, und weiterkommen. Ieeeeek – Üüüüük.
Essen in Beijing
Wie im letzten Beitrag schon angedeutet – in Ibiza haben aktuell die Restaurants offen. Nur bis 17:00, und nur im Außenbereich, aber immerhin. Nach Monaten der Entsagung in München nutzen wir das. Frühstück gerne im Cafe, und um spätestens 16:00 das (Nach-) Mittagsmahl. Leider bleibt die Auswahl eingeschränkt. Die am besten bewerteten Restaurants sehen es als unter ihrer Würde, nur mittags aufzumachen (es sind eh noch wenig Touristen da) oder sind schon pleite (man sieht öfters statt einer Karte im Fenster der Hinweis ‚zu verkaufen‘), und so scheitern wir regelmäßig mit echtem spanischen Essen. Einen sehr bodenständigen Spanier, der auch recht preiswert ist, finden wir. Leider preiswert bei sehr niedrigen Preisen. Am Platz in der Stadtmitte gibt es ein offenes internationales Restaurant, welches uns schaudern lässt: Auf der Karte Curry, Pizza, Schnitzel, Tapas und Thai-Noodles. Danke, Nein. Am Ende landen wir (wie schon im November) bei einem Thailänder gegenüber der Marina. Aktuell hat er als Special „Ente nach Peking Art“. Gut, eigentlich ist es knusprig gebratene Ente, die man dann in Pfannkuchen mit Gemüse und Hoisin-Soße ist, aber dennoch recht schmackhaft. Dann Essen wir halt echte Tapas wenn im Herbst die Läden in München wieder aufmachen.
Spiel mir das Lied vom…
Die Marina hier ist schon schick – modern, sauber, gepflegte Sanitärbereiche, und tagsüber Musik. Die läuft im Sanitärbereich, und per Außenlautsprecher an jedem Steg und Müllhäuschen. Die ersten Tage eher coole Lounge-Musik, die allerdings nach einer halben Stunde eigentlich nur noch Pop-Jammern ist. Gut, dass man die nicht vom Schiff aus hört. Irgendwann hätte man Selbstmordgedanken. Heute haben sie die Playlist gewechselt. Blues Brothers, CCR und die Doors. Besser so.