Drei zusammenhanglose Erlebnisse aus Australien

Wechselgeld
Hier in Australien ernähre ich mich ähnlich wie in Vietnam häufig in Garküchen. Maccas nennen die Australier die lokale Ausprägung vom Wirtshaus zum goldenen M. Obwohl auch nicht lecker, ist die Auswahl zumindest bekannt und von absehbarer Qualität. Außerdem bietet der Laden fast immer ein kostenloses Wifi, einige Blogs haben hier ihren Weg vom PC ins Internet gefunden. Eines Tages stehe ich wieder an der Theke, und habe eben für 7,40 Dollar bestellt. Ich ziehe eine Zehn-Dollar-Note aus meinem Portemonnaie, und finde dann noch vierzig Cent große, lästige Silbermünzen. Leider hat die Sales-Managerin im Face-to-Face Marketing bereits zehn Dollar in ihre Kasse getippt, und ist nun etwas irritiert. Hilfesuchend wendet sie sich an ihre Kollegin. Aus dem Getuschel schnappe ich den Tipp auf: „Just give it back“. Ich helfe Amy: “ Three dollars change“, sie nickt dankbar und gibt mir die goldenen Münzen. Ich hätte wohl auch fünf haben können. Armes Deutschland, denke ich reflexartig, aber da bin ich ja gar nicht.
Die Furt
Auf einer Straße im Blue Mountain National Park warnt mich ein Schild „Caution, Causeway“. Neugierig fahre ich weiter, wo die hier einen Deich haben wollen. Nach der nächste Kurve entdecke ich das bewarnte Bauwerk: die Straße führt auf einem betonierten Abschnitt durch ein Bachbett. Das Wasser ist vielleicht zehn Zentimeter tief, aber verschiedene graduierte Baken neben der Straße lassen erkennen, dass hier auch viel mehr kommen kann. Es handelt sich also um eine Furt. Der englische Begriff hierfür ist eigentlich „ford“. Obwohl es häufig angebracht wäre, verstehe ich dass die Straßenmeisterei nicht öffentlich warnen möchte: „Danger, Ford“
Dparture Card
Bei der Ausreise aus Australien darf man ein Departure Card ausfüllen. Neben den üblichen Details zu Passnummer muss man Beruf eintragen, und in welchem Staat man die meiste Zeit verbracht hat. Ich gebe meine Karte der Grenzbeamtin, und sie rügt mich, dass ich nur meinen Rufnamen eingetragen habe. Aber sie ist nett, füllt meine weiteren Namen selber ein, auch wenn sie nicht mehr in die vorgesehenen Kästchen passen. Interessiert frage ich sie, warum sie diese außerordentlich wichtigen Zusatzinformationen haben will. Sie fühlt sich etwas angegriffen, und erwidert spitz, dass das halt ihr Job wäre. Nein, nein, versuche ich zu besänftigen, warum will Australien das wissen? Ach so, lächelt sie, das würde sie auch nicht wissen.

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