Kommerz in Granada

[auch wenn zwischendrin noch einiges passiert ist – hier fix ein bilderlastiger Eintrag aus Granada]

Furchtbar, dieser Kommerz und Ausverkauf. An die Allianz-Arena in München hat man sich ja schon gewöhnt, aber hier in Granada?!? Die ganze Burg von Granada: sponsered by SEAT Alhambra. Der Sommergarten: sponsored by the Generalife Insurance Co. of Dayton, Ohio. OK, ich gebe zu – ganz sicher bin ich mir nicht. Es gibt auch Etymologen, die den „Generalife“ im arabischen verorten, das wäre dann جنة العريف , und ließe sich grob mit Garten des Architekten oder Künstlers übersetzen. Manch einer versucht mich auch zu überzeugen, dass es die Alhambra (aus dem arabischen, grob: Die Rote) vor dem Auto gab, aber ab und zu möchte man seinen Alu-Hut halt aufbehalten.

Frank und ich haben beschlossen, das Warten auf ein Ersatzteil mit einer touristischen Reise durch Andalusien aufzulockern. Heute Granada, morgen Cordoba, Donnerstag Sevilla. In Granada wurde uns ein Hotel von Erhard empfohlen, ein Schmuckstück mit Gebäudeteilen aus dem 13. Jahrhundert. Wie sich herausstellt, freut sich Lola, die Wirtin, fast mehr über die Empfehlung als wir. Ein komplett beschissenes Jahr für die Hotelwirtin, heute haben wir das Hotel – mit Blick aus unserem Turmzimmer auf die Alhambra – ganz für uns alleine. Dennoch erzählt uns die Wirtin stolz, dass der gesamt Stadtteil – Albaicín – älter als die Alhambra ist. Also hat beim damaligen Bau wohl der Blick weniger die Rolle gespielt.

Die Alhambra, die aus mehreren Teilen besteht, hat einen ähnlichen Stellenwert wie Neuschwanstein. Ein Betrieb hier, ich sag’s Euch… durch Corona ist es tatsächlich ein Betrieb wie in einer Behörde um 15:00 am Freitag. Ohne Photoshop schaffe ich einige Motive auch ganz ohne störende Touristen. So gesehen wird das auch einer meiner selteneren Blog-Beiträgen, die eher fotozentrisch sind. Es beginnt mit dem Generalife, oben erwähnter Sommerpalast. Dann gibt es noch den Palast von Karl V, diverse Sondergärten, die Alcazaba (die Festung), und den Nasriden-Palast. Für den Nasriden-Palast werden bei der Bestellung der Eintrittskarten dreißig-minütige Zeitfenster eingeteilt. Streng wird man mehrmals darauf hingewiesen, dass ein verschieben oder überschreiten des Zeitfenster gaaaaar nicht geht. Nun ja, mag sein, aber dennoch entspannt. In dem Palast war ein Kunstschnitzer etwas länger beschäftigt. Wahrscheinlich waren es sogar mehrere. Es gibt deshalb einen besonderen Bilderabschnitt „Schnitzereinen“.

Schnitzereien

2 Gedanken zu „Kommerz in Granada

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